Knochenbrühe für den Hund
- Sandra
- 8. Sept. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Sept. 2022
Knochenbrühe kann man bereits fertig für Hunde in Barf-Shops oder Futterhandel kaufen. Man kann sie aber auch ganz leicht zu Hause selbst kochen. Hier kommt das Rezept!
Dieses alte Hausmittel ist auch für unsere Hunde ein wahrer Nährstoffbooster und eine tolle Ergänzung und Abwechslung im Futternapf. Mit kleinen Zugaben einer schmackhaften Knochenbrühe kann man Rationen für mäkelige Fresser aufwerten und Hunde, die mehr trinken müssen, an den Wassernapf bringen.
Ältere und oder kränkelnde Hunde profitieren besonders von einer selbstgemachten Knochenbrühe. Sie ist eine leicht verdauliche und kräftigende Suppe, stärkt das Immunsystem, pflegt die Darmschleimhaut, wärmt von Innen und schmeckt!

Zutaten für die selbstgemachte Knochenbrühe
1.000 g gemischte Knochen
(Rind, Schwein, Pferd, Lamm, Geflügel)
3 – 4 Liter Wasser
2 – 3 EL Apfelessig / Essig
Großer Kochtopf
bestenfalls Slowcooker
oder Schnellkochtopf
Das steckt alles Gute in der Brühe
Knochen enthalten viel Calcium, Phosphor, Magnesium und Kalium. Setzt man besonders markreiche Knochen ein z. B. Röhrenknochen steuert das Knochenmark zudem noch viel Vitamin A, Zink, Eisen, Mangan, Selen sowie verschiedene Fettsäuren bei. Knochenbrühe enthält außerdem verschiedene Aminosäuren und je nach Knochen ist auch mehr oder weniger Fett enthalten. Zudem liefert Knochenbrühe Kollagen, Glucosamin und Chondroitin. Das sind natürliche Verbindungen, die im Knorpel vorkommen und bekanntermaßen die Gesundheit der Gelenke unterstützen. Studien haben gezeigt, dass Glucosamin und Chondroitin dazu beitragen können, Gelenkschmerzen und die Symptome von Osteoarthrose zu lindern.
Gelatine kann die Schleimhaut des Verdauungstrakts schützen und heilen. Glutamin trägt zur Aufrechterhaltung der Funktion der Darmwand bei und ist daher eine gute Unterstützung beim „Leaky Gut“ Syndrom ("undichter Darm").
Die in Knochenbrühe enthaltenen Aminosäuren, darunter Glycin und Arginin, haben eine stark entzündungshemmende Wirkung. Insbesondere Arginin kann bei der Bekämpfung chronischer Entzündungen von großem Nutzen sein.
Kollagen ist das Hauptprotein in Knochen, Sehnen und Bändern. Während des Kochvorgangs wird das Kollagen aus Knochen und Bindegewebe in Gelatine aufgespalten. Gelatine enthält wichtige Aminosäuren, die die Gesundheit der Gelenke unterstützen. So sind Prolin und Glycin enthalten, die der Körper zum Aufbau seines eigenen Bindegewebes verwendet. Dazu gehören auch Bänder und Sehnen.
Welche Knochen eignen sich für die Brühe?
Sehr gut geeignet sind gemischte Knochen, Rippen, Markknochen, Gelenkknochen mit Knorpel, Sandknochen, Geflügelhälse und Geflügelkarkassen für die Zubereitung der Brühe geeignet. Häufig findet man in Geschäften nur Markknochen; eine Rückfrage beim örtlichen Metzger lohnt sich! Schweineknochen dürfen in diesem Fall für die Brühe verwendet werden, da das Aujeszkysche Virus nur in rohem Schweinefleisch für Hunde gefährlich ist.
Welche Funktion hat der Apfelessig in der Brühe?
Durch die Zugabe von Essig lösen sich mehr Bestandteile aus den Knochen.
Die Zubereitung
1) Die Knochen in den Kochtopf geben – falls möglich teilen oder aufbrechen
2) Den Apfelessig und das Wasser hinzugeben (das Wasser sollte ca. 3 cm/fingerbreit über den Knochen stehen)
3) Die Zutaten aufkochen lassen und anschließend die Temperatur auf eine niedrige Stufe herunter drehen. Den Kochtopf fest abdecken und die Brühe für mind. 12 Stunden und bis zu 24 Stunden leicht sieden bzw. köcheln lassen.
4) Am Ende die Knochen entfernen und entsorgen. Auf keinen Fall verfüttern!! Erhitzte Knochen splittern leicht und können für den Hund lebensgefährlich sein.
5) Die Brühe abkühlen lassen und abfüllen (in ausgekochte Schraubgläser zum Aufheben im Kühlschrank oder in kleineren Eiswürfelbehältern etc. zum Einfrieren)
Beim Erkalten wird sich die obere Schicht der Brühe durch die ausgelöste Gelantine etwas verfestigen. Man erkennt dies an einer glibberigen Schicht auf der Brühe - ein Zeichen dafür, dass die Brühe gut ausgekocht wurde. Auf jeden Fall mit verfüttern (vorher durchmischen!).
Die Dosierung
Auch wenn die Brühe dem Hund gut schmeckt, sollte man es zu Beginn nicht übertreiben und zu viel geben. Die Brühe kann über das Futter gegeben werden, zum Einweichen von Trockenfutter verwendet oder pur zum Trinken angeboten werden.
Mögliche Dosierung pro Tag:
Hunde bis 10 kg: 50 – 100 ml pro Tag
Hunde bis 20 kg: 100 – 200 ml pro Tag
Hunde ab 30 kg: 250 – 300 ml pro Tag
Beginne mit kleinen Portionen und erhöhe bei guter Verträglichkeit. Bitte darauf achten, dass der Hund bei vermehrter Flüssigkeitsaufnahme ausreichend Gelegenheit hat, sich zu lösen.
Haltbarkeit der Brühe
Knochenbrühe ist bei sorgsamer Zubereitung und Abfüllung in zuvor ausgekochte Behälter einige Tage (3–5) im Kühlschrank haltbar. Verdorbene Brühe ist leicht durch einen unangenehmen Geruch zu erkennen. Dann bitte gleich entsorgen! Die Brühe kann aber sehr gut eingefroren werden.
Für wen ist Knochenbrühe nicht geeignet?
Bei Hunden mit (Neigung zu) Nieren- und Blasensteinen ist Vorsicht geboten, da die Brühe naturgemäß einen hohen Mineralstoffgehalt hat.
Frohes Nachkochen!
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